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Die Malteser trauern um Altabt P. Gregor Henckel-Donnersmarck


Wien, 23. April 2025 – Mit großer Dankbarkeit nehmen die Malteser Abschied vom Altabt des Zisterzienserstiftes Heiligenkreuz, P. Dkfm. Mag. Gregor Henckel-Donnersmarck OCist. Am Ostersonntag, dem 20. April 2025, verstarb er im 83. Lebensjahr nach langer schwerer Krankheit und einem von Glauben erfüllten Leben. Der Malteserorden, dem er eng verbunden war, verdankt ihm viele Jahre wertvoller geistlicher Begleitung.

Getauft als Ulrich Graf von Henckel-Donnersmarck musste er bereits als Kleinkind mit seinen Eltern die schlesische Heimat am Ende des 2. Weltkrieges verlassen. Die Familie wurde in Unterfranken aufgenommen und kam im Jahr 1951 nach Österreich. Nach seinem Studium an der Hochschule für Welthandel in Wien und darauffolgenden Leitungsfunktionen in der Speditionsbranche in Spanien, entschloss er sich, Priester und Ordensmann zu werden. 1977 trat er in das Zisterzienserstift Heiligenkreuz ein, das er später als Abt nachhaltig prägen sollte.

Sein tiefer Glaube und seine Sorge um kranke und betreuungsbedürftige Menschen veranlassten P. Gregor für den Malteser Hospitaldienst Austria tätig zu werden. Von 1994 bis 1998 wirkte er als Bundesseelsorger dieses größten, ausschließlich ehrenamtlich organisierten Hilfswerks des Malteserordens. Neben unzähligen Sozial-, Sanitäts- und Katastrophen-Hilfsdiensten, organisiert der Malteser Hospitaldienst Austria auch die regelmäßig stattfindenden Kranken-Wallfahrten des Ordens, u.a. nach Lourdes und Rom, ins Hl. Land, sowie nach Altötting und Mariazell. P. Gregor war über viele Jahre hinweg, auch als er bereits Abt war, ein allseits geschätzter geistlicher Seelsorger und Begleiter dieser Wallfahrten. Seine herzliche und väterliche Art sowie sein großes Glaubenswissen hat unzählige Menschen tief berührt und begleitet.

1998 trat er als Konventualkaplan ad honorem in den Souveränen Malteser-Ritter-Orden ein – ein Zeichen seiner innigen Verbundenheit mit den Hilfsaktivitäten und dem Charisma des Malteserordens. Im Jahr 2005 berief ihn der damalige Großprior Bailli Fra’ Wilhelm von und zu Liechtenstein zum Ordensspiritual des Großpriorates von Österreich. In dieser Aufgabe, die er bis 2021 erfüllte, diente er dem Orden mit großer Hingabe und spirituellem Weitblick. In Dankbarkeit seines Wirkens für das Großpriorat von Österreich wurde er 2011 vom damaligen Großmeister des Malteserordens, Fra’ Matthew Festing, zum Konventualkaplan Großkreuz ad honorem rangerhöht.

Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn, Großprior des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens in Österreich, zum Ableben von Altabt P. Gregor Henckel-Donnersmarck OCist: „Er hat mich mit dem einzigartigen Schatz des Lebens in einer Ordensgemeinschaft vertraut gemacht und mit der Regel des Hl. Benedikt, die ihn und auch mich durch ein Gott geweihtes Leben begleitet. Er war ein glaubwürdiger Zeuge des Evangeliums, ein Hirte mit weitem Herzen und mit festem Griff am Hirtenstab, sowie ein echter Ritter des Glaubens, ein Vasall unseres Lehensherren Jesus Christus. Dass sein irdischer Weg am Ostersonntag endete – jenem Tag, an dem wir als Christen den Sieg des Lebens über den Tod feiern – ist ein Zeichen der Hoffnung und des Trostes. In tiefer Dankbarkeit für all sein Wirken nehmen wir Abschied von einer großen Persönlichkeit und einem von Nächstenliebe erfüllten Freund, der auch mein Leben entscheidend geprägt hat.“

Rückfragen und Kontakt

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Jochen Ressel | Leiter Kommunikation
Souveräner Malteser-Ritter-Orden – Großpriorat von Österreich
jochen.ressel@malteser.at | +43 664 11 88 561 | www.malteserorden.at

Der Souveräne Malteser-Ritter-Orden vom Heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta,

entstanden in Jerusalem in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts, ist ein primäres Völkerrechtssubjekt und ein katholischer, religiöser Laienorden. Seine Aufgabe ist es, den Glauben zu bezeugen und den Armen und Kranken zu dienen. Heute ist der Malteserorden vor allem im Bereich der sozial-medizinischen und humanitären Hilfe tätig und in über 120 Ländern präsent. Gemeinsam mit 13.500 Mitgliedern arbeiten 100.000 Freiwillige, die von rund 52.000 Ärzten, Pflegepersonen, diplomierten Pflegekräften und Sanitätern unterstützt werden. Der Orden betreibt Krankenhäuser, medizinische Zentren, Ambulanzen, Einrichtungen für ältere und behinderte Menschen, Zentren für unheilbar Kranke sowie soziale und psychologische Betreuungsprojekte für Migranten und Flüchtlinge. Malteser International, das internationale Hilfswerk des Malteserordens, leistet Nothilfe bei Naturkatastrophen und in Kriegssituationen. In der Ukraine ist der Orden derzeit an über 70 Orten sowie in den Nachbarländern tätig. Im Nahen Osten unterstützt er die von den Konflikten Betroffenen, insbesondere im Libanon und im Gazastreifen (in Zusammenarbeit mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem), und betreibt das einzige Krankenhaus mit einer Neugeborenen-Intensivstation in Bethlehem. Das italienische Ambulanzkorps des Malteserordens beteiligt sich an Rettungsaktionen für Migranten im Mittelmeer. Der Malteserorden ist neutral, unparteiisch und unpolitisch. Er unterhält diplomatische Beziehungen zu 114 Staaten, offizielle Beziehungen zu fünf weiteren Staaten und Botschafterbeziehungen zur Europäischen Union. Er hat ständigen Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen und ist in den wichtigsten internationalen Organisationen vertreten. Seit 1834 hat die Regierung des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens ihren Sitz in Rom. Fra‘ John Dunlap ist der 81. Großmeister. www.orderofmalta.int/de

Hospitaldienst des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens

Johannesgasse 2 - 1010 Wien - Österreich | T: +43 1 512 53 95 | E: zentrale@malteser.at

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